Zeitungsartikel über Erlanger Go-Gruppe

Die Nürnberger Nachrichten haben am 2. August einen umfangreichen Artikel über die Erlanger Go-Gruppe sowie über Go im Allgemeinen gebracht, einschließlich einem Foto mehrerer Spieler.

Fotos: Athina Tsimplostefanaki

Auch wenn erfahrene Go-Spieler einige Details im Artikel etwas anders formuliert hätten, so sind wir doch zufrieden über die Anerkennung unseres Wettkampfsports.

Der Artikel ist z.Zt. hier online zu finden.

Der volle Text des Artikels lautet wie folgt:

Logik aus Ostasien

Go — ein Spiel verbindet verschiedene Generationen

VON JULIA HESS

Jeden Montagabend trifft sich um 20 Uhr im Pacelli-Haus eine Gruppe Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Von Studenten bis Rentnern, sowohl Frauen als auch Männer, Unternehmer oder Informatiker — nahezu jede Gesellschaftsgruppe ist vertreten. Und doch verbindet sie alle etwas, nämlich das Logikspiel Go.

ERLANGEN — Go ist ein Brettspiel aus Ostasien, das von Bernhard Gaißmaier entdeckt wurde, woraufhin er das Projekt ins Leben rief, viele verschiedene Leute von dem Spiel zu begeistern, um gemeinsam an dem Spiel zu erfreuen. Die Spieleabende starteten Anfang der 70er Jahre an der Technischen Fakultät und werden bis heute fortgeführt. Inzwischen ist die Erlanger Go-Gruppe eine eingetragene Mannschaft beim TSV. Als Mannschaft spielen sie in der Bundesliga und nehmen das Jahr über an mehreren Turnieren teil, die meisten finden über das Internet statt. Einmal pro Jahr veranstaltet die Go-Gruppe aus Erlangen selbst ein Turnier, das diesesJahr Ende März war.

Felder und Schnittpunkte

Das Spiel ist ein Brettspiel mit einzelnen Feldern, durch die es insgesamt 371 Schnittpunkte gibt. Gespielt wird mit schwarzen und weißen Steinen. Die Konkurrenten spielen zu zweit, sitzen sich während der Partie an einem Tisch gegenüber. Der Spieler mit den schwarzen Steinen beginnt zu spielen, die Steine werden jeweils auf die Schnittpunkte der Felder gesetzt. Ziel des Spieles ist es zum einen Gebiete mit den eigenen Steinen abzugrenzen und zum anderen, Steine des Gegners zu fangen. Die Steine werden abwechselnd gesetzt, Sieger ist, wer am Schluss die meisten Punkte hat: Ein Stein zählt einen Punkt. Dabei wird um die Ehre, nicht um Geld gespielt. „Man muss immer mit vollem Einsatz spielen,“ erklärt Gaißmaier, „obwohl die Regeln bei Go einfach sind, ist es tiefsinnig.“ Anfangs könnte man meinen, das Spiel habe Ähnlichkeiten mit den traditionellen Brettspielen Schach oder Mühle, doch dem widerspricht Mannschaftsführer Gaißmaier: „Durch die hohe Anzahl der Schnittpunkte gibt es eine deutlich höhere Anzahl von Spielverläufen und eine viel kleinere Unentschiedenheitsspanne.“ Go verlangt von den Spielern also mehr Intention als beim Schach, aber auch geistliche Fitness.

Großer Teamgeist

Auf die Frage, was die Spieler denn so faszinierend an diesem Spiel finden, nannten sie zum einen den Teamgeist, der durch den Mannschaftssport entsteht. Aber auch, dass man lernen müsse kompromissbereit zu sein und dadurch die Flexibilität gefördert wird, denn durch die Bereitschaft die eigenen Ziele während des Spielverlaufs immer wieder neu zu setzen, wird diese Gewohnheit auch imAlltag gefordert laut Rentner Gaißmaier, der selbst schon seit über vierzig Jahren Go spielt. Janine Böhme, die selbst seit 2006 Go spielt, meint: „Es bleibt spannend, denn es wird nie die gleiche Partie gespielt. Es ist also immer wieder eine Herausforderung, ist der Spiegel der Seele, zeigt, dass der Charakter des Gegners während des Spielverlaufs sichtbar wird. Im japanischen wird es deswegen auch ,Handgespräch‘ genannt.“ Ein Spiel dauert zirka 20 bis 30 Minuten. „Doch wenn die Stellung verzwickt ist, kann das Spiel aber auch mal länger dauern. Mein längstesdauerte zirka 1,5 bis zwei Stunden“, erklärt Böhme.

Logisches Denken

Go ist ein interessantes Spiel, das logisches Denken und Geschicklichkeit fordert, aber auch abwechslungsreich ist und etwas anderes als die Standardbrettspiele bietet. Zudem haben die Spieleabende im Pacelli-Haus einen verbindenden Charakter, denn man trifft viele verschiedene Leute, zu denen man im Alltag keinen Kontakt haben würde. Neue Spieler sind bei der Go-Gruppe Erlangen auch immer wieder gerne gesehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert