Bernhards Spielbericht 9. Spieltag gegen HanseGo Bremen

Bernhard Gaißmaier hat einen weiteren Spielbericht mit Analyse der Partien verfasst. Der aktuelle Bericht befasst sich mit dem 9. Spieltag der Saison 2017/2018 am 16./17. Mai 2018 gegen HanseGo Bremen:


Go-Bundesliga 4A, Runde 9, 17.05.18

Spielbericht Franken Aufseß gegen HanseGo Bremen

von Bernhard Gaißmaier

Runde 9 ist für uns nicht gerade glücklich verlaufen. Wenn ich es recht sehe, hatten wir im Mittelspiel an 3 Brettern die Nase vorn. Aber nur Frank konnte das in einen Sieg umsetzen. Glückwunsch an Frank! Dani hat sich verzockt, er hätte das Spiel in ruhigere Bahnen lenken und damit nach Hause tragen können. Bernd hat unnötig durch einen elementaren Fehler eine Ecke verloren und danach die Chance ausgelassen, die zentrale Gruppe seines Gegners zu töten. Bernhards Spiel war lange ausgeglichen, aber später schlichen sich zu viele Fehler ein.

Die Partien:

HanseGo Bremen ist – wie bisher fast alle Mannschaften – dazu bereit, eine Partie vorzuverlegen. Deshalb kann Dani spielen. Wir bedanken uns herzlich für das Entgegenkommen.

Brett 1: Bernhard Gaißmaier – Joschka Zimdars

Joschka Zimdars 1k spielt gegen Bernhard das bekannte Kobayashi-Fuseki. Joschka wählt die Kampf-Variante. Das Spiel ist zunächst ausgeglichen, aber dann spielt Bernhard einen etwas zu kleinen Angriff oben. Joschka opfert 2 Steine und nutzt die ihm dafür zufallende Initiative zur Reduktion des unteren Randes. Das war der erste Sargnagel für Bernhards Niederlage. Bernhard kann zwar durch ein schönes Tesuji rechts einigen Boden gut machen, aber er ist einige Punkte hinten und hechelt Joschka hinterher. Joschka zettelt in der linken unteren Ecke ein Ko an. Bernhard kann das Ko zwar gewinnen, aber Joschka bekommt dafür in der Mitte etliche Punkte, die Bernhard dringend gebraucht hätte. Joschka gelingt dann noch unten links ein schönes Tesuji, mit dem er seinen Vorsprung weiter ausbauen kann. Bernhard hätte dort zuerst spielen sollen. Das war der 2. Sargnagel. Bernhard versucht in den Ecken rechts zu punkten, aber Joschka kompensiert das mit einem Affensprung am unteren Rand. Als dann Bernhard auch noch 2 Punkte mit Nachhand spielt, ist seine Niederlage besiegelt.


Brett 2: Dani Amhof – Lukas Wandelt

Die Partie Dani gegen Lukas Wandelt 1k findet bereits am Mittwoch um 20 Uhr statt. Dani wählt das Kobayashi-Fuseki, beantwortet aber das weite Kakari gegen den 3-4-Stein nicht, sondern greift lieber selbst oben links an. Lukas spielt zurückhaltender und gewinnt dadurch schnell die Initiative. Er bereitet geschickt oben und links ein Moyo vor, überlässt dafür Dani oben links eine kleine Ecke. Dani verzichtet auf den oft gespielten Schnitt, holt aber trotzdem die Initiative zurück und drückt das Moyo links ein. Lukas antwortet zunächst aggressiv, setzt aber überraschend seinen Angriff nicht fort, sondern baut lieber das Moyo oben weiter aus. Dani kann deshalb am linken Rand leben. Nun bauen beide ihre Moyos aus. Die Partie ist ziemlich ausgeglichen. Lukas findet einen geschickten Angriff auf die S unten. Danis Antwort ist zweifelhaft, so dass Lukas etliche Punkte gewinnen kann. Als Kompensation kann Dani rechts 4 weiße Steine fangen, aber das ist zu wenig. Dani hätte großräumiger angreifen sollen.

Dani bekommt Angst, dass Lukas zu viel Gebiet macht und wagt eine hochriskante Invasion. Bei näherem Hinsehen ist klar, dass die Invasion kaum Erfolgschancen hat. S kann vielleicht eine W-Gruppe abtrennen, aber die kann alleine leben und sogar die benachbarte Stellung von S am unteren Rand anzünden. Die S im W Gebiet haben dagegen kaum Chancen auf 2 Augen. Als Dani das erkennt, ist es zu spät. Er versucht mit Verzweiflungszügen ein Wunder zu erreichen, aber Lukas beendet mit einem schönen Tesuji alle Hoffnungen. Dani gibt auf. Statt der Invasion hätte Dani das W Gebiet von außen eindrücken sollen, dann wäre die Partie weiterhin ausgeglichen gewesen.


Brett 3: Bernd Sokolowsky – Joerg Sonnenberger

Bernd tritt gegen Joerg Sonnenberger 1k an. Beide eröffnen mit 2x 4-4 und setzen dann zunächst spiegelbildlich fort. Erst mit Zug 17 weicht Joerg vom Mimic-Go ab und legt mit einem Pincer mehr Wert auf die Seiten. Bernd nimmt die Ecke und spielt ruhig weiter. Joerg baut sein Moyo unten weiter aus. Das nutzt Bernd zu einer Attacke rechts, mit der er den rechten Rand deutlich reduzieren und sein Moyo oben ausbauen kann. Nun greift Joerg unten links an. Bernd antwortet etwas ungeschickt und verliert dadurch viel Boden. S führt jetzt deutlich.

Bernd kann durch ein Tesuji der schwarzen Stellung links die Basis rauben. Joerg wagt trotzdem eine Invasion in das Moyo oben. Bernd kann die Invasionssteine einschließen und töten. Joerg verteidigt etwas ungeschickt, so dass Bernd noch zusätzliche Steine fangen kann. Damit liegt Bernd vorne. Nun greift Joerg die Ecke rechts an. Bernd verteidigt die Ecke falsch und verliert dadurch viele Punkte. Jetzt ist die Partie wieder offen. Im Endspiel achtet Bernd nicht genügend auf die Vorhand und vergibt dadurch entscheidende Punkte. Die Partie geht mit 4 Punkten knapp an Joerg.


Brett 4: Frank Schebesch – Karsten Nikisch

Frank spielt gegen Karsten Nikisch 5k. Beide spielen 4-4 / 3-4. Frank greift den 3-4-Stein aggressiv an, Karsten antwortet so vorsichtig, dass Frank die Initiative behält. Er baut zielstrebig seine Moyos rechts und oben aus, vergibt aber die Chance, die W links zu fangen. Karsten bringt erst seine Gruppe zum Leben und versucht dann, das Moyo rechts zu reduzieren. Frank antwortet ungeschickt, so dass Karsten viel mehr erreichen kann als nötig. Frank begrenzt umsichtig den Schaden und kann damit seine komfortable Führung erhalten. Karsten kann noch einige Punkte gewinnen, aber Franks Sieg nicht mehr gefährden.