Bundesliga: Franken Aufsess siegt 3:1 gegen Darmstädter Lemminge! (update)

Erlangens Mannschaft Franken Aufsess hat in der Go-Bundesliga in Runde 7 am 09.03.2017 mit 3:1 Siegen ein gutes Ergebnis erzielt! Darmstadt stand vor diesem Spieltag zwei Tabellenplätze vor Erlangen.

Bernhard hat einen Spielbericht verfasst:


Darmstädter Lemminge gegen Franken Aufseß

von Bernhard Gaißmaier


Brett 1: Pavol Safarik gegen Bernhard Gaißmaier

Bernhard beantwortet Pavols Angriff mit einem weiten tiefen Pincer. Pavol denkt lange nach, dann spielt er aggressiv Taisha. Bernhard lässt sich auf keine Verwicklungen ein, sondern spielt eine einfache Variante. Pavol spielt aggressiv weiter, dann Tenuki. Das hätte Bernhard auch tun sollen. Aber er spielt die Ecke weiter, kann dadurch Pavols Gruppe stark unter Druck setzen.

Pavol muss sich auf ein Ko einlassen, hat allerdings viele Drohungen an der Stellung. Bernhard invadiert in die rechte Ecke, Pavol schließt das Joseki nicht ab, sondern deckt lieber das Ko links oben.
Aber Bernhard vergibt die Initiative leichtfertig, so dass er aus dem Ko zu wenig Nutzen zieht. Im Gegenteil, Bernhard handelt sich eine schwache Gruppe ein, die ihm lange Kummer macht. Bernhard kann zwar auch noch die Ecke rechts unten einnehmen, aber dafür wird der rechte Rand rabenschwarz.

Als Pavol auch noch die Ecke links unten bekommt, ohne dass Bernhard das voll kompensieren kann, führt Pavol. Pavol greift rigoros am linken Rand an. Bernhard rettet überhastet einige Punkte, übersieht aber, dass Pavol seine Steine unten trennen kann. Pavol bestraft ihn sofort und trennt seine Steine unten ab. Bernhard kann den Schnittstein nicht fangen und greift die Ecke an. Wenn Pavol sie verteidigt, sind Bernhards Steine verloren und die Partie ist zu Ende.

Aber Pavol greift noch einmal von außen an. Bernhard erobert die Ecke und rettet dadurch seine Steine. Jetzt führt Bernhard. Pavol greift nun die schwache Gruppe vehement an, aber Bernhard kann sie durch Verbinden retten.

Im Endspiel kann Bernhard durch ein Tesuji noch einige Punkte in der Mitte ergattern und führt nun uneinholbar. Pavol gibt auf.


Brett 2: Cedric Holler gegen Dani Amhof

Dani eröffnet gegen Cedric 4k mit einer aggressiven Variante des chinesischen Fuseki. Sie kann ihren Gegner ständig unter Druck halten. Als Cedric zentrale Schnittsteine und damit seine Gruppe rechts unten verliert, ist seine Position ohne Perspektive und er gibt berechtigterweise auf. (Aber auch, wenn Cedric die Schnittsteine gerettet hätte, wäre seine Gruppe gestorben und Dani hätte geführt.)


Brett 3: Emma Stellwag gegen Hendrik Reinke

Hendrik tritt gegen Emma 8k an. Sie eröffnet chinesisch, Hendrik antwortet mit mini-chinesisch. Einen Angriff auf seinen 3-4-Stein beantwortet er aggressiv mit einem gleichartigen Angriff auf Emmas 3-4-Stein.
Emma nimmt die Ecke, aber Hendrik spielt das Joseki nicht zu Ende, sondern setzt das Joseki an der anderen Ecke fort. Dafür wird er von Emma umgehend bestraft. Sie nimmt seinem Tigermaul die Basis und schafft so für Hendrik einen Kummerposten für die nächsten 30 Züge.

Hendrik könnte rechts unten kompensieren, aber er spielt zu zaghaft und lässt die Gelegenheit verstreichen. Emma nutzt das zu einem Angriff links unten und leitet damit den Bau eines großen Moyos (mit der Zentrale links oben) ein. Hendrik baut sein Gebiet am unteren Rand aus und verpasst den Zeitpunkt, Emmas Moyo wirksam zu reduzieren. Emma führt und spielt nun sehr vorsichtig weiter. Dadurch kann Hendrik Boden gut machen.

Emma versäumt es, Hendrik bei einigen überzogenen Angriffen in die Schranken zu weisen, so dass Hendrik mit ihr gleichziehen und sie schließlich sogar überholen kann.


Brett 4:Katja Gutscher gegen Patrick Gemander

Katja 8k antwortet auf Patricks chinesische Eröffnung aggressiv mit 2x 3-5. Patrick antwortet mit einem Split, aber Katja schließt seine Steine geschickt ein. Patrick verteidigt seinen Schnittstein, um Druck auf der weißen Gruppe zu halten, aber Katja kann dadurch mit Vorhand ihr Moyo oben ausbauen.
Als Patrick dann sich den unteren Rand abjagen lässt, wird es kritisch. Patrick wagt dann eine Invasion links oben. Aber da ist Katja außen herum schon zu stark. Besser wäre eine Invasion am oberen Rand gewesen, dann hätte Patrick wegen seines Potenzials auf der rechten Seite noch gute Chancen gehabt. Patrick versucht oben zu reduzieren, aber dabei überlässt er Katja viel Gebiet.

Als er dann noch leichtsinnig die Initiative abgibt, reduziert Katja Patricks Moyo deutlich und übernimmt endgültig die Führung. Patrick verliert immer mehr an Boden und verliert hoch.


Durch dieses gute Ergebnis ist Franken Aufsess wieder auf Platz 5 aufgestiegen. Den Verlauf der Punkte und Platzierugen hat Bernhard hier grafisch aufgestellt:

Weiter so, Mannschaft!

 

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